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Europameister im "Hirschröhren": Tscheche erweist sich als Platzhirsch


Die Messe "Jagd & Hund" in Dortmund bildete den Rahmen für eine der kuriosesten Veranstaltungen - die 11. Europameisterschaft im Hirschröhren, veranstaltet vom Jagdmagazin WILD UND HUND und der Messe Westfalenhallen Dortmund GmbH. Neuer Europameister ist Jan Brtník aus der Tschechischen Republik. Der 23jährige Volkswirtschaftsstudent aus der Nähe von Marienbad überzeugte die Jury mit seiner wahrhaft animalischen Darbietung und erwies sich als Platzhirsch. Vize-Meister wurde der Pole Andrzej Misiak. Den dritten Platz belegte der Österreicher Christian Hochleitner.

Der beste deutsche Teilnehmer, der Deutsche Meister im Hirschrufen Andreas Töpfer aus Hannoversch Münden (Niedersachsen), landete auf dem 13. Platz. Töpfer erhielt einen Sonderpreis aus Tschechien, dem diesjährigen Partnerland der JAGD & HUND, gestiftet von der tschechischen Jagdzeitschrift Myslivost: ein in Öl gemalter Rothirsch.

Insgesamt waren bei der EM 24 Teilnehmer aus acht Nationen dabei. Deutschland, Litauen, Tschechien, Polen, Slowakei, Österreich, Slowenien und Ungarn entsendeten je drei Hirschrufer in den Wettbewerb.

Bislang lag auf den österreichischen Hirschrufern eine gewisse Last. Bei keiner Europameisterschaft kamen sie mit ihren Teilnehmern unter die ersten drei. Diesmal hatten die Österreicher mit Christian Hochleitner einen erfahrenen Berufsjäger in ihren Reihen, der erst im Stechen um Platz zwei dem routinierten Misiak aus Polen unterlag.

Die drei Rufdisziplinen verlangten den Hirschrufern alles an Erfahrung und Können ab. Nach jedem Durchgang schieden 50 Prozent der Teilnehmer aus. So scheiterten einige Favoriten aus der Slowakei und Ungarn bereits an der ersten Disziplin.



Die Disziplinen der diesjährigen Europameisterschaft der Hirschrufer waren:

1. Nachahmung eines uralten Hirsches, der mit wenig Kahlwild abseits des Brunftplatzes steht
2. Darstellung eines jungen suchenden Hirsches
3. Imitation von zwei Hirschen, die sich mit charakteristischer Stimme ein Rufduell liefern

Die Hirschrufer mussten nicht nur alle Lautäußerungen des Rotwildes kennen, die je nach Situation variieren, sondern darüber hinaus noch Musikalität besitzen, um die Rufmelodie nachzuahmen.

Gestochen wurde um den fünften und sechsten und um den zweiten und dritten Platz. Die Zusatzaufgabe bestand darin, einen abgebrunfteten Hirsch zum Ausgang der Brunft darzustellen.

Die Gewinner des Wettbewerbs erhielten wertvolle Preise: Der Europameister bekam einen Blaser R 93 (Repetierer), der zweite ein wertvolles Varipoint 2,5-10x50 Zielfernrohr der Firma Zeiss und der Drittplatzierte ein Dachkantprismen-Glas der Firma Steiner. Weiterhin gab es wertvolle Preise der Firma AKAH und des Kosmos-Verlages.

Seit mehr als zehn Jahren wird auf der JAGD & HUND, der europaweit führenden Ausstellung für Jagd und Angelfischerei, der Hirschruf praktiziert, normalerweise auf der Deutschen – nun auf der Europäischen Meisterschaft. Um die Ausrichtung der nächsten Europameisterschaft bemüht sich Polen.

Jochen Borchert, der Präsident des deutschen Jagdschutzverbandes, betonte in seiner Begrüßungsansprache, dass es die Kunst, den Hirsch zu rufen, nicht nur ein Stück Brauchtum, sondern vor allem anspruchsvolles jagdliches Handwerk sei.

Ziel des Hirschrufens ist es, während der Brunftzeit des Rotwildes, von September bis Anfang Oktober, auf dem Brunftplatz dem „Platzhirsch“ einen Nebenbuhler vorzutäuschen, damit er auf einen zukommt und so aus der Deckung tritt. Als Hilfsmittel zur Verstärkung des Tones und der Resonanz für den Hirschrufer dienen speziell vorbereitete Ochsenhörner, Tritonschneckengehäuse, Glaszylinder, Heracleumrohre (der hohle Stängel des Riesenbärenklau) sowie eine Reihe von künstlich hergestellten Instrumenten.

Auf der Dortmunder "Jagd und Hund" ist stellt sich Tschechische Republik 2009 im Rahmen des Partnerlandkonzeptes vom 3. bis 8. Februar 2009 als offizielles Partnerland der JAGD & HUND 2009 in Dortmund vor. Der Messeauftritt steht unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für Landwirtschaft der Tschechischen Republik. Das Ministerium stützte sich bei der Vorbereitung auf die enge Kooperation mit dem Böhmisch - Mährischen Jagdverein und dem Tschechischen Anglerverein.

Das Jagd und Fischereiwesen stellt in der Tschechischen Republik einen wichtigen Teil der Land- und Forstwirtschaft und des Naturschutzes dar. Neben ihrer wirtschaftlichen Bedeutung sind sie auch im Rahmen der Freizeitgestaltung äußerst bedeutend. Ungefähr 120.000 Tschechen widmen sich der Jagd, 335.000 der Fischerei. Tschechien gehört zu den begehrtesten Jagdländern Europas mit hoher und alter Jagdkultur. Viele Jagdgehege und Fasanerien existieren schon seit dem 13. Jahrhundert. Auf dem Gebiet des Staates befinden sich heute 5.700 Jagdreviere mit dem durchschnittlichem Flächenausmaß von 1.200 ha, darüber hinaus gibt es im Lande noch 190 Jagdgehege. Das abwechslungsreiche landschaftliche Gepräge der tschechischen Reviere erlaubt Jagd in jeder Zeit und verspricht zusammen mit 36 Jagdwildarten ein Erlebnis der Extraklasse. Die Sportfischerei wird in über 3.000 Fischereirevieren getrieben.

Tschechiens Repräsentant auf der Messe, Vize-Landwirtschaftsminister Jií Novák freut sich sehr über den tschechischen Europameister und hat Jan Brtník zu seinem Erfolg gartuliert.

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