"Frohe Ostern" wünscht man sich dieser Tage allerorts auch in Tschechien. "Veselé velikonoce" heißt es auf Tschechisch. Das Wort "velikonoce" bedeutet wörtlich "große Nacht".
Im atheistischen Land Tschechien darf es kaum überraschen, dass die Mehrheit seiner Einwohner nur den Ostermontag als das wahre Osterfest empfindet. Die Karwoche hingegen wird von den konfessionslosen Tschechen, die etwa vier Fünftel der Bevölkerung stellen, nur als rein kirchliche Angelegenheit wahrgenommen. Umso mehr allerdings freut man sich über das verlängerte Wochenende mit dem arbeitsfreien Ostermontag.
Da kommt für viele der Höhepunkt. Bewaffnet mit Osterruten ziehen dann Männer aller Alterskategorien durch ihr Dorf oder ihre Stadt auf der Suche nach Frauen oder Mädchen. Diese Ruten werden vor Ostern beinahe an jeder Ecke verkauft. Deren Bedeutung ist dem weiblichen Teil der Bevölkerung sehr gut bekannt. Denn sie werden tatsächlich zum Schlagen und Jagen von Mädchen angewendet.
Für dieses Ritual werden die Männer auch noch belohnt: mit Eiern aus Schokolade oder einfach bunt bemalt und sogar mit kleineren Geldbeträgen. Denn die Männer haben eigentlich eine gute Tat vollbracht. Durch die Schläge mit Weidenruten soll in die Mädchen und Frauen eine neue Lebenskraft des ganzen Weidenbaumes fließen, damit sie gesund bleiben. Doch aufgepasst: Der Zauber wirkt nur ein Jahr, bis zum nächsten Osterfest!
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