„Tradition im neuen Gewand“ – das ist das Motto, das Bürgermeister
Roman Onderka bei der Eröffnung des größten Brünner Weihnachtsmarktes am „
SVOBOĎÁK“ dem
FREIHEITSPLATZ im Zentrum der Stadt ausgerufen hat. Was immer das auch heißen mag, der Markt am Svoboďák bildet jedenfalls auch heuer das Herz der Brünner Altstadt während der Adventszeit. Die Stadt Brünn und die zahlreichen Partner des Advents haben sich dieses Jahr besonders mächtig ins Zeug gelegt, um einen Event der Superlative zu schaffen. Und in der Tat, egal ob am Eröffnungstag oder an einem normalen Nachmittag irgendwann während der Woche, der Weihnachtsmarkt und seine Stände stets gut besucht. Zu gewissen Zeiten gibt es auch beim Alten und beim Neuen Rathaus Adventveranstaltungen.
Berühmt über die Grenzen des Landes hinaus:
Der Weihnachtsmarkt am Brünner Freiheitsplatz
Bild: CzechTourism
Täglich ist der Markt am Svoboďák von 9 bis 21 Uhr im Betrieb, täglich gibt es vor allem zur Dämmerungszeit ein vielfältiges Programm, das auf der offiziellen
Homepage des Marktes zu finden ist. Leider sucht man auf dieser Homepage vergebens Informationen auf Deutsch oder Englisch. Neben den traditionellen böhmischen und mährischen Weihnachtsliedern – oft von Schulkindern der Stadt dargeboten – finden sich auch Gospelsongs, weihnachtliche Folk-Klänge, Weihnachtstheater und auch Unterhaltung für die ganz Kleinen. Angenehm fällt auf, dass dieses Jahr der Schwerpunkt auf bodenständiger Handwerkskunst liegt und der asiatische Ramsch samt Kriegsspielzeug an den Rand gedrängt wurde. Ein Besuch bei den Ständen mit Glasarbeiten und Schmiedekunst lohnt sich immer, die Preise sind im Vergleich zu Österreich geradezu ein Schnäppchen. Das gilt auch besonders für die Bienenwachsarbeiten.
Was die Kulinarik anlangt, sollte man sich unbedingt den lokalen Gegebenheiten anpassen: Cholesterinempfindliche Menschen sollten den Konsum eines Bramborák (Erdäpfelpuffer, Preis um die 25 Kč / 1 €) wirklich überdenken. Das „In-Getränk“ dieses Jahres ist der heiße Honigwein (medovina), den es bereits ab 20 Kč / 0,80 € gibt. Die Preise für Glühwein (svařák) – durchwegs gute Qualität – bewegen sich zwischen 25 und 35 Kč / 1 – 1,40 €. Es wird empfohlen, die Abfüllmengen zu vergleichen – es gibt Stände, an denen 0,2 l ausgeschenkt werden und welche mit 0,25 l-Bechern. Vom Punsch (punč) ist generell abzuraten.
Neben dem Markt am Svoboďák hat sich der Adventmarkt am
KRAUTMARKT (ZELNÝ TRH) als lustige Alternative etabliert. Der Advent am Zelný trh ist der offizielle Markt des Stadtbezirks Brünn-Mitte. Seine Lage direkt unter der
Peter-Pauls-Kathedrale neben dem
Reduta-Theater, dem
Mährischen Landesmuseum, dem
Theater Gans-am-Strick und dem alten
Špalíček ist bei Einbruch der Dunkelheit äußerst stimmungsvoll. Auf der Bühne wird die fröhliche, typisch mährische Tanzmusik geboten, und nach Dienstschluss treffen sich hier viele Einheimische um den Feierabend „abzufeiern“. Eine gewisse Après-Ski-Stimmung kann auf dem Markt durchaus aufkommen. Leider ist man mit der Renovierung der juridischen Fakultät am unteren Ende des Platzes nicht rechtzeitig fertiggeworden, sodass dieser Teil Baustelle geblieben ist. Ausserdem sollte man besonders nach dem Genuss einiger „svařáky“ und „medoviny“ besonders aufpassen, denn das unebene Kopfsteinpflaster kann gegebenenfalls für unangenehme Überraschungen sorgen.
Der dritte große Adventmarkt Brünns liegt vor dem Gelände der
BRÜNNER MESSE. Er ist bei den Kindern aufgrund seiner großen Auswahl an Attraktionen beliebt. Für Tagesreisende stellt sich jedoch die Frage, ob man wirklich den Weg raus aus der Innenstadt in Kauf nehmen soll. Zu Fuß ist es weit, die Straßenbahnlinie 1 (5 Stationen ab Hauptbahnhof) ist meistens hoffnungslos überfüllt, und für Autofahrer gilt die 0,0-Promille-Regel, die von der Polizei besonders streng kontrolliert wird.
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