Schwarzbier, Ente und Liwanzen - mit der Auswahl des Menüs für den diesjährigen Presseempfang der
Messe Brünn (BVV) in Wien wird gleichzeitig eine unterschwellige Botschaft ausgesendet: "Mögen die mageren Jahre endgültig vorbei sein!" Da verwundert es nicht, dass Knödel und Bier auch eine zentrale Rolle in der aktuellen Werbekampagne der Messe spielen. Aber auch abseits der Kulinarik versprüht BVV-Generaldirektor
Jiří Kuliš Optimismus wie schon lange nicht mehr. "Im Vorjahr mussten alle sparen, nun merken wir aber, dass sich die Unternehmen wieder präsentieren wollen und dafür auch ein Budget da ist". Erste Indikatoren dafür gab es bereits bei der letzten Maschinenbaumesse im Herbst, jetzt gelte es, den Aufwind zu nutzen. In Deutschland machte sich der Wirtschaftsaufschwung schon im letzten Jahr bemerkbar, mit Verspätung werde nun auch in Tschechien der Konjunkturmotor den Rythmus wieder finden, meint der Generaldirektor in Anspielung auf seine Lieblingsband Buena Vista Social Club. Messen mit persönlichem Kontakt und Handshake werden durch Social Media und Internet (Kuliš spricht von einem "frenemy" - friend + enemy-Verhältnis zu den neuen Medien) nicht ersetzt werden.
Präsentation der Brünner Messe in Wien:
v.l.n.r.:
- Jiří Kuliš / Generaldirektor BVV
- Christian Gessl / Regional Director Central & Eastern Europe WKO
- Ivan Brož / Handelsrat Tschechische Botschaft in Wien
- Radek Klepáč / Leiter Intern. Beziehungen BVV
Premiere für AMPER in Brünn. Als große Premiere präsentiert die Messe Brünn Ende März erstmals nach 19 Jahren die bislang in Prag verankerte AMPER – die größte Ausstellung für Elektronik und Elektrotechnik. Knapp 600 Aussteller aus 23 Länder, darunter zur Zeit neun Firmen aus Österreich kommen vom 29. März. bis 1. April in Brünn zusammen.
Tor zum Polnischen Markt. Die Messe Brünn ist nicht nur für den Heimmarkt Tschechien und der traditionell starken Slowakei vor allem auch für das südliche Polen, von Krakau über Kattowitz bis Breslau, von zentraler Bedeutung. Die starke Position Polens soll dadurch untermauert werden, dass der nördliche Nachbar Tschechiens im Oktober als Partnerland der bedeutenden Maschinenbaumesse MSV fungieren wird.
Bilanz der Kooperation mit Österreich. Österreich ist als Handelspartner, Investor und auch als Teilnehmer an Messen in Tschechien sehr gut aufgestellt. Im Vorjahr war Österreich als Partnerland der 52. MSV Internationalen Maschinenbaumesse vertreten. Insgesamt nahmen 44 österreichische Firmen an der renommiertesten Maschinenbaumesse in Mitteleuropa teil, davon 15 am gemeinsamen Österreich-Stand. Kollektivstände Österreichs gab es auch anlässlich der IBF Baumesse, GO + REGIONTOUR, Patenstädte waren an regionalen tschechischen Ständen vertreten (z.B. St. Pölten/Brünn). "Aus unserer Sicht hat sich vor allem mit der letztjährigen MSV der Bekanntheitsgrad Österreichs erneut deutlich erhöht. Dazu leisteten die Botschaft und vor allem die
AWO-Vertretung in Prag einen großen Beitrag", meint Kuliš.
Mittlerweile werden sehr viele österreichische Firmen durch Ihre tschechischen Vertragspartner repräsentiert. Rund 2500 Firmen melden sich als heimische Unternehmen, bieten aber österreichische Produkte und Dienstleistungen an. Damit bleibt Österreich in jedem Fall ein sehr wichtiger Messeteilnehmer. Was die Ausstellungsfläche betrifft, liege Österreich an 3. bzw. 4. Stelle der ausländischen Messeteilnehmer, stellt
Peter Kukacka, Repräsentant in Österreich für einige Messen fest. Gemessen an der Zahl der Besucher liege Österreich an 3. Stelle. Auch bei der eben zu Ende gegangenen Modefachmesse Styl und Kabo war Österreich gut vertreten. Die rund 30 teilnehmenden österreichischen Einzelhändler waren durchwegs begeistert, so Kukacka.
In diesem Zusammenhang stellte Generaldirektor Kulis erfreut eine aktuell feststellbare Rückkehr der Textil/Leder-Produktion von China nach Tschechien fest. Grund dafür seien steigende Produktionskosten und Logistikprobleme in China bzw. der große Transportaufwand.
Bild: domus communications
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